RennZett Rennumbau Rennmaschine MZ TS250 |
Donnerstag, 29. Januar 2009
Radikale Kupplungserleichterung, Februar 2009
, 01:35h
"Mal sehen, was sonst noch so abgeht..." unter diesem Motto nehme ich mir die Kupplung zum zweiten Mal vor. Bekanntermaßen ist die Kupplung bei der 250er als zusätzliche Schwungmasse ausgelegt, sorgt für prima Standgas, aber das brauche ich nicht, da ich mit der Rennsemmel sowieso nicht lange an der roten Ampel und schon gar nicht im Stadtverkehr stehe. Angespornt durch die letzte Maßnahme, diverse Bohrungen im Kranz der Kupplung, deren Haltbarkeit und der positiven Verlagerung der Motorcharakteristik wird hier nun die aktuelle Umbaumaßnahme durchgeführt: die komplette Entfernung der Schwungmasse. Dazu wird der Kupplungskörper an den Kranz durch sechs Schweißpunkte im Inneren geheftet und das gesamte Paket von Außen erleichtert. Ist das geschehen, werden beide Teile von Außen verschweißt und die Heftpunkte ausgedreht. Klingt leicht, man sollte allerdings vor dem Verschweißen die Öl- und Dreck-Abführnuten zustopfen, sonst sieht man sich mit ekligen Schweißperlen in der Verzahnung des Kranzes konfrontiert. Wer sich das genauer ansehen will, auf folgender Skizze sind die entfernten Massen rot gekennzeichnet, die Schweißnaht gelb: Nun entfällt durch diese Maßnahme auch leider die Führung der Bolzen und der Anschlag der Druckplatte. Durch die achsiale Torsionslast im Betrieb beim Schließen und Greifen des Kupplungspaketes müsste die Druckplatte über die Bolzen abscheren und schlimme Sachen im Motor anrichten, oder Druckflansch und Druckplatte drehen sich sinnlos um den Rest der Kupplung. Dem wirke ich entgegen durch einen viereckigen Querschnitt der neuen Bolzen. Deren Flanken stützen sich in noch zu fräsenden Nuten außen am Kranz ab, so hoffe ich. Die Bolzen wandern auch insgesamt 3mm näher ins Zentrum, damit die Führung noch groß genug ausfallen kann. Die Druckplatte wird aus 5mm Alublech in einer etwas geänderten Geometrie neu gefertigt. Der Druckflansch der Kupplung bleibt bis auf das Umsetzen der Löcher mehr oder weniger Standard. Zum Verschließen der alten Bohrungen verwende Ich mit Aluminiumpulver gefülltes Epoxydharz, besser wäre aber sicherlich Schweißen. Im Einzelnen: Der Kupplungskörper wurde mit dem Kranz verschweißt. Zwischen den Bohrungen, die der unteren Führung der Federn dienen, wurde noch das überschüssige Material per Handmaschine abgetragen. Von Außen wurden 7mm-Nuten eingefräst für die Führung der neuen Bolzen. Die Heftpunkte im Inneren wurden durch Überdrehen wieder entfernt. Da Alumium doch recht weich ist und leicht das Schmieren anfängt, entschließe ich mich, die neue Kupplungsdruckplatte aus 5mm Aluminiumblech in ein improvisiertes Eloxalbad zu hängen. Der Elektrolyt ist Schwefelsäure, der Minuspol ist Bleischwamm aus einer alten Batterie und der Pluspol das Werkstück. Dann braucht man noch ein paar Töpfe und Säureresistente Tupperware, also ist alles im Haushalt zu finden. Mit einem kleinen Testlauf vorher eigentlich eine wirklich einfache Sache. Aufpassen: Die Stromstärke steigt wahrscheinlich mit der Ausbildung der Eloxalschicht an, was die Temperatur des Bades erhöht; wir haben hier ja schließlich so eine Art Tauchsieder. Nach zwei Stunden 20 nehme ich bei 3,5A das Werkstück aus dem Bad. Eine sehr gute Anleitung zum Eloxieren ist hier zu finden: http://avf.astronomie.ch/steiner/anodisieren.htm Ein Ergebnis, das sich sehen lassen kann. Um's noch etwas posiger zu machen, aber auch einen Indikator für die Eloxalschichtgüte zu haben, wurde das Teil vor dem Sealen blau eingefärbt. Ohne Witz: Textilfarben gehen dazu richtig prima! Die Bolzen wurden in der Druckplatte verschraubt, und das Gewinde wurde anfänglich mit Loctite gesichert. Zusätzlich wurden sie noch verstemmt, um ein Lösen zu verhindern. Das hat sie aber wieder gelockert. Schließlich und endlich habe ich sie wiederum mit Epoxy verklebt. Rund um den Kupplungskörper wurden dann noch etliche Bohrungen zum Abführen von Kupplungsschmodder gesetzt. Der Druckflansch wurde an den richtigen Stellen durch die Feile gekürzt. Insgesamt wiegt das komplette Paket nun, wie es hier zu sehen ist, 1415g. Statt den Standard-Federn wurden nun verstärkte eingebaut. Sicherungsbleche noch hochklappen und dann bin ich echt gespannt, was beim nächsten Probelauf passiert... ... comment |
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Letzte Aktualisierung: 2011.06.21, 19:19 status
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